Erstflug Lockheed L-1011 Tristar


Der Sonntag, 4. 11. 2018 war mit Sicherheit der schönste Moment in meiner Modellflug-Karriere.

Nach vier Jahren Bauzeit konnte ich meine komplett selbst gebaute L-1011 auf dem Flugplatz Schänis einfliegen. Welch grossartiges Gefühl und welche Anspannung vor dem Flug!

Aber nun schön der Reihe nach. Vor ein paar Wochen hat Julius Jezerniczky das Modell in meiner Werkstatt einer gründlichen Schluss-Inspektion unterzogen und für flugbereit erklärt. Der Schwerpunkt war nachgerechnet und überprüft worden und alle technischen Details und deren Bauausführung für gut befunden. Somit mussten wir nur noch auf passendes Wetter warten.

Die Prognose für den 4. 11. sah bereits seit geraumer Zeit günstig aus. Und so fand ich mich am frühen Nachmittag in Schänis ein, um das Modell aufzubauen. Diese Prozedur habe ich bereits genügend geübt und so waren wir recht rasch bereit für Triebwerks- Reichweiten- und Rolltests. Einzig der das Bugrad musste etwas nachjustiert werden, damit die Maschine sauber geradeaus rollte.



Es folgten die Beschleunigungstests. Julius wies mich an, sorgfältig zu beschleunigen und das Modell die Nase heben zu lassen, eventuell auch etwas zu schweben. Also wurde die Maschine frisch betankt und auf die grosse Piste gerollt. Langsam liess ich den Flieger beschleunigen bei etwa halbem Schub. Alles gut, die Maschine hielt die Spur ideal und näherte sich dem Takeoff-Speed. Schon kam die Nase leicht hoch und die Maschine hatte Luft unter den Flügeln. Ruhig, perfekt austariert flog sie bereits einen Meter über der Piste, als ich realisierte, dass es ab jetzt sicherer wäre, gleich richtig zu fliegen. Die Tristar will fliegen und das sollte sie jetzt auch. Also mutig den Gasknüppel nach vorn und da war sie definitiv in der Luft. Die Höhenrudertrimmung noch nicht ganz am richtigen Ort, aber mit etwas Nachdrücken liess sich die Maschine einwandfrei fliegen. Die Reaktion auf die Steuerbefehle sind weich, aber genügend direkt und das Flugbild einfach schön.

Nach zwei Runden über dem Flugplatz wollte ich dann einfach wieder festen Boden unter die Räder meiner kleinen Kostbarkeit bringen. Der Landeanflug hat auf Anhieb tadellos gepasst, was ich teilweise auch der guten Wirkung der Landeklappen zuschreiben kann. Und da setzte sie auch schon auf. Die Landung ein Traum, gefolgt von einem erleichterten Jubelschrei.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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